Kurz vor Schluss, in der 90. Minute, passierte das: Die Spieler von Sterkrade-Nord reklamierten einen Elfmeter für sich, Schiedsrichter Philipp Heuser und sein Gespann sahen das aber anders und ließen weiterspielen. Sie zeigten eine Nachspielzeit von fünf Minuten an. Doch zu dieser kam es erst gar nicht.
Der Grund: Zwei Sterkrader kassierten wegen Meckerns jeweils Gelb-Rot und plötzlich schickte der Schiedsrichter die Mannschaften in die Kabine. Spielabbruch an der Lütticher Straße! Heuser soll sich wohl bedroht gefühlt haben und beendete die Partie. Der Spielstand zu diesem Zeitpunkt: 1:0 für die Gäste aus Hattingen. Und nun bestätigte nach langem Warten das Verbandssportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (2. Instanz) die Einschätzung des Verbandssportgerichts des FVN (1. Instanz). Die Partie der Sportfreunde in Sterkrade wird neu angesetzt und nicht zu Gunsten Niederwenigerns gewertet.
"Das Hauptargument für dieses Urteil ist das falsche Verhalten des Schiedsrichters, der aus Sicht des Gerichts nicht alle Maßnahmen ergriffen hat um das Spiel doch noch fortsetzen zu können. Die Sportfreunde Niederwenigern bedauern die Entscheidungen der Verbandssportgerichte und können diese auch nicht nachvollziehen. Nichtsdestotrotz wollen wir nun alle Kraft in die zwei bevorstehenden Aufgaben gegen die SpVgg Sterkrade-Nord stecken, um eine maximale Ausbeute einzufahren", sagte Ralf Kraushaar im Namen des Seniorenvorstandes der Sportfreunde Niederwenigern.
Wann das Wiederholungsspiel in Sterkrade stattfinden wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.
Während für Sterkrade-Nord - abgeschlagen mit 17 Punkten auf dem vorletzten Rang und einem 16-Punkte-Rückstand auf das rettende Ufer - das Wiederholungsspiel von keiner großen sportlichen Bedeutung mehr sein dürfte, wird es für Niederwenigern eine wichtige Partie sein. Die Sportfreunde liegen aktuell - mit diesem Spiel in der Hinterhand - einen Zähler hinter Tabellenführer Blau-Weiß Dingden zurück und wollen in die Oberliga Niederrhein zurückkehren.